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Februar 12, 2017

Demografische Muster in Regionen

Filed under: Demografie,Uncategorized — Stadtwissen66 @ 11:17 pm

Regional heterogene Demografie

Es gibt nicht DEN demographischen Wandel in Deutschland. Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung und die Bertelsmann Stiftung haben den Blick dafür geschärft, dass der demographische Wandel regional nicht gleichmäßig erfolgt. Stattdessen verläuft die Entwicklung regional sehr heterogen.

Die Bertelsmann-Stiftung hat eine gespaltene Dynamik deutscher Regionen konstatiert. In einer Clusteranalyse auf der Grundlage von 8 Indikatoren (Bevölkerungsprognose, Altersprognose, Arbeitsplatzzentralität, Arbeitsplatzentwicklung, Arbeitslosenquote, kommunale Steuereinnahmen, Qualifikationsniveau der Einwohner, Anteil der Mehrpersonenhaushalte mit Kindern) hat Bertelsmann nicht weniger als 15 Demographietypen destilliert und definiert. Die Mehrzahl der Kommunen ist aber durch Stagnation oder Schrumpfung, geringe oder abnehmende Dynamik und zunehmende Alterung charakterisiert. Das ist wohl der wichtigste Trend.

Demographische Muster in Regionen

Die wichtigsten demographic patterns in den Regionen sind die Parallelität von Schrumpfung und Wachstum, verstärkte Wanderungsbewegungen (insbesondere Binnenmigration zu Lasten schwächerer ländlicher Räume), ethnische Heterogenisierung vor allem in urbanen Zonen, Unterauslastung der Infrastruktur, Erosionstendenzen in Stadtkernen und an Ortsrändern, Leerstände von Häusern und Geschäften, Industriebrachen und Brain Drain.

Zu den wichtigsten Risiken gehören ein erhöhtes Pflegerisiko, wachsender Bedarf an alternsgerechten Häuser und Wohnungen sowie erhebliche Finanzierungsrisiken im Gesundheits- und Sozialbereich, deren Bewältigung bis heute nicht annähernd geklärt ist.

Die großen demographischen Trends (Fertilität, Alterung) lassen sich kurzfristig nicht steuern. Sie sind abhängig von langfristigen persönlichen Einstellungen und sozialen Prägungen der Einwohner. Teilbereiche lassen sich allerdings mittelfristig steuern, wenn rechtzeitig präventiv gehandelt wird. Da demographischer Wandel langsam erfolgt, können ohne Hektik Anpassungen erfolgen. Je früher dies erfolgt, um so eher versprechen sie Erfolge, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Es nutzt nicht, die Augen vor den Risiken und Problemen zu verschließen. Von selbst werden sich die Probleme nicht lösen. Sie sind auch zu gravierend, als dass man sie jetzt noch außer acht lassen könnte.

 

Dr. Armin König

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